Mittwoch, 25. Dezember 2013

Auf nach Si Phan Don - 4000 Inseln am Mekong

                                                                  Don Khon / Laos
 127.Reisetag
5251 km

Zurück in Laos - Vientiane gings gleich zum thailändischen Konsulat, wo wir unsere Visa für eine doppelte Einreise nach Thailand beantragten. Leider war der nächste Tag ein Feiertag für die Thais, so dass wir 3 Tage in Vientiane verbrachten. Hier entdeckten wir auch ein tolles deutsches Restaurant - "Berliner Bär", wo wir uns nach der langen Zeit in Asien,  zur Abwechslung uns mal mit der deutschen Küche belohnten. Es war schon eine Gaumenfreude mal wieder lecker Schnitzel und Currywurst zu essen.
Eigentlich wollten wir die nächste Tour bis zu den 4000 Inseln per Rad, dem Mekong entlang zurücklegen. Doch wir hörten mehrmals von anderen Radlern, das die Strecke recht eintönig ist.
So entschlossen wir uns die Strecke bis Pakxe mit Zwischenstopp in Savannakhet, mit dem Bus zu überbrücken. Das war eine gute Entscheidung, denn Bus fahren in Laos ist schon ein Erlebnis.
1.Etappe: Vientiane - Savannakhet, Entfernung 470 km, Preis 13 Euro p.P. mit Fahrrad, Abfahrt 5.15 Uhr. Da es ein Doppelstockbus war, in dem der untere Teil nur als Laderaum diente, konnten wir unsere Räder gleich komplett mit Gepäck reinschieben. Andere Reisende hatten keine Fahrräder, aber dafür Reissäcke, riesige Taschen u.v.a. dabei. Der Bus war auch nicht voll, so dass wir uns voll entfalten konnten. Zur Not lagen im Gang noch über 20 Plastik Stapelhocker, die dann, bei Bedarf, einfach in den Gang gestellt werden.
Da bei jedem Zwischenstopp Laoten mit Essen und Getränke in den Bus strömten, das sie an die Reisenden verkaufen wollten, war auch für reichlich Verpflegung gesorgt. Ganz lecker war der süße Sticky Reis im Bambusstengel.
Oder man kaute selbst mitgebrachte Betelnüsse (www.http://asienspiegel.ch/2012/04/der-gefahrliche-betelnuss-rausch/), eine Art Droge die aber auch gegen Hungergefühle hilft. Angeboten bekamen wir sie auch, doch wir haben lieber die Finger davon gelassen. Die laotische Omi sah danach recht happy aus.
Toilettenpausen gabs auch, es wurde einfach angehalten, wo ein Dschungelwäldchen in der Nähe war und alles strömte aus, um sich ein geeignetes Plätzchen zu suchen. So sahen die Plätze auch aus, alles voller Tretminen und Müll..... Nach 10 Stunden Reisezeit für die 470 km erreichten wir um 15.30 Uhr Savannakhet. Schnell war auch ein Guesthouse in der Nähe der Busstation gefunden. Nach einem schönen Abendessen am Mekong, gings am nächsten Tag weiter nach Pakxe.
2.Etappe: Savannakhet - Pakxe, Entfernung 230 km, Preis 4 Euro p.P.( für die Räder mussten wir diesmal nichts bezahlen, warum ???) Abfahrt 7.00 Uhr. Da es ein Überlandbus war, wurden erstmal einige Sachen von anderen Bussen auf das Dach umgeladen, selbst Fahrräder fanden auf dem Dach einen sicheren Platz.
Beim Start in Savannakhet hatte auch noch jeder einen Sitzplatz, da wir aber fast in jedem Dorf anhielten füllte er sich bei jedem Stopp. Zum Schluss war nur noch auf dem Schoß des Busfahrers Platz.
Selbst auf dem Dach war kein freier Fleck mehr für Gepäck, manche Familien machten auch gleich einen Umzug mit dem Bus, mit Sack und Moped und Kühlschrank.
Doch es waren genügend Stützen im Fahrgastraum angebracht, so konnte die Dachlast auch nicht "überschritten"werden.
 
Bei jedem Halt gab es immer wieder genügend Verpflegung, bis zu 10 Frauen versuchten gleichzeitig ihre Köstlichkeiten an den "Mann" zu bringen - gegrillte Hühnchen, Sticky Reis, aufgespießte Eier, Obst, Getränke und vieles mehr. Es herrschte schon ein ganz schönes Gewusel bei den Stopps im Bus.
Eine Klimaanlage gabs ja auch im Bus, es wurden einfach alle Türen und Fenster (die man auch nicht schließen konnte) während der Fahrt offen gelassen, so herrschte ganz schöne Zugluft. Da wir in der ersten Reihe platziert waren, gab es als Belohnung für Kathrin auch einen steifen Hals, der aber inzwischen wieder o.K. ist.
10 km vor Pakxe wurde uns dann mitgeteilt , dass wir jetzt in Pakxe sind. Der Rest sollte mit Tuk-Tuks zurückgelegt werden. Wir glaubten dem Frieden zwar nicht, sind aber trotzdem mit den anderen Backpackern ausgestiegen und nach Pakxe reingeradelt. Später haben wir im Internet nachgelesen, das dies eine Masche der Tuk-Tuk Fahrer ist um Ausländer abzuzocken. Nach 6,5 Stunden Reisezeit für die 230 km erreichten wir um 13.30 Uhr Pakxe.
In Pakxe blieben wir 2 Tage, wir machten u.a. eine Motorrollertour auf das Bolaven-Plateau, hier gabs schöne Wasserfälle und die größten Kaffeplantagen von Laos. Am interessantesten war aber ein Ressourt in dem Mitglieder von Bergdörfern ihre Trachten, Handarbeiten und Häuser zeigten.
Anschließend gings weiter nach Champasak. Hier erlebten wir erlebten wir eine tolles Schattentheater mit Musik auf traditionellen Instrumenten.
 
Einem Ausflug zum Vat Phou, einem alten Khmertempel, konnten wir natürlich nicht widerstehen.
Nach einem Regentag gings weiter in  Richtung 4000 Inseln im Mekong.
Unterwegs gings auch dann mal wieder über Naturstraßen.
Schließlich sind wir auf der ersten der Insel von Si Phan Don - Don Khong - gelandet.
Von dort ging es über Don Som nach Don Det und dann noch auf die Insel Don Khon. Hier haben wir Weihnachten verbracht. Wir fanden einen wundervollen Bungalow am Mekong.
Nette Bekanntschaften beim warten auf den Sonnenuntergang,
ein Dorffest, Loangboatrennen,

pures Dorfleben,
Sandstrände, schöne Fahrradtouren über die Insel, Bootsausflüge, Palmenkulissen und wunderschöne Sonnenuntergänge
 
machten das Ganze auch ohne Weihnachtsbaum zu einem ganz besonderen Highlight für uns. Es war einer der idyllischsten Plätze auf unserer bisherigen Reise.
Laos gehört wirklich zu den armen Ländern, dennoch spüren wir im Land keine äußerliche Unzufriedenheit, Kinder betteln uns nicht an sondern winken und grüßen uns mit einem langgezogenen "Sabaidee, Sabaidee".Gefühlt besteht die halbe Bevölkerung nur aus Kindern. Da wir meistens Früh Morgens starten bekommen wir den Lebensrhythmus in den Dörfern hautnah mit. Wir sehen wie sie sich im Mekong waschen, im nächsten Dorf wie sie sich für die Schule oder Arbeit fertig machen, dann treffen wir große Gruppen von Schulkindern in ihren weißen Blusen und Hemden die fröhlich lächelnd und grüßend an uns vorbeiziehen,
später sehen wir sie dann beim morgendlichen Fahnenappell. Die Frauen richten ihre Stände und Garküchen ein und die Männer ziehen aufs Feld. So haben wir einen guten Einblick in die Lebensweise der Laoten. Sie strahlen eine freundliche, fröhliche Ruhe aus. Es hat uns sehr viel Spass gemacht durch Laos zu radeln und es gehört damit zu unseren Lieblingsradelländern.
Morgen haben wir noch 25 km bis zur Grenze nach Kambodscha. Wir wollen nach
Siem Reap - Angkor Wat und dort Silvester feiern.

PS: Pannenstatistik
       F rank:     5 Platten,  neues Vorderradschutzblech,  Vordergabel verbogen und neue                                         Hinterradfelge
       Kathrin:   3 Platten, 1 Speichenbruch

Übrigens haben wir die 5000 km am Mekong gefeiert.  

Montag, 23. Dezember 2013

Weihnachtsgrüße aus Laos



Sommerliche Weihnachtsgrüße von der Insel Don Khon in Laos senden euch
Frank und Kathrin
Die Weihnachtstage verbringen wir ganz entspannt auf den 4000 Inseln (Si Phan Don) am Mekong. In einem tollen Bungalow, mit Blick auf den Mekong mit seinem bunten Treiben und einer Palmenkulisse kann man gut entspannen.
Longboatrennen,
 imposante Wasserfälle,
schmale Dschungelwege, Wasserbüffel, urtümliche Dörfer mit freundlichen Laoten, leckeres Essen und vieles mehr lassen keine Langeweile aufkommen. Aber weihnachtliche Stimmung kommt dadurch hier nicht auf, zumal es hier auch absolut nichts Weihnachtliches gibt, bis auf die Weihnachtssterne.
Aber das ist nicht so schlimm, im nächsten Jahr ist wieder Weihnachten und so genießen wir unsere Zeit hier in vollen Zügen.
Wir wollen uns auf diesem Wege auch nochmals für euer reges Interesse an unserem Blog bedanken und freuen uns immer riesig über jeden neuen Eintrag ins Gästebuch oder Meldungen aus der Heimat, in dem Sinne - Khoptschai lailai (Danke) an euch,
schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Frank und Kathrin






Dienstag, 10. Dezember 2013

Unser 6.Reiseland - Thailand

 Vientiane / Laos
111.Reisetag
Rad: 4820 km

Das Visa für Thailand war schnell in unsere Pässe gestempelt. Mit anderen Reiseradlern machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft in Chiang Khong (Thailand), was auch kein Problem im Grenzstädtchen am Mekong war.
Da wir mit den anderen Radlern noch am fachsimpeln waren, merkten wir gar nicht das wir auf der falschen Straßenseite fuhren. Nach 200 Metern und den bösen Blicken einiger Mofafahrer, machte es bei allen plötzlich Klick - "Wir sind ja jetzt in Thailand, dort herrscht nämlich Linksverkehr!!!!!!!".
Unser nächstes Ziel sollte Chiang Mai in Nordthailand sein. Auf dem Weg dorthin wollten wir die großen Highways etwas meiden, so gings über Nebenstraßen dorthin. Doch leider haben wir nicht die Straßenführung der Thais bedacht, die nehmen nämlich auf den Nebenstrecken jede Bergkuppe und jedes Tal mit, da dort überall kleine Dörfer angesiedelt sind.
So waren die ersten 90 km in Thailand eine sehr schweißtreibende Angelegenheit, mit ständigem auf und ab, so das es oft nur per schieben unter vollstem Einsatz weiter ging. Eigentlich waren die Berge auch nicht hoch, doch von 300 m auf 700 m steil hoch und gleich wieder runter auf 300 m usw. ist anstrengender als einen Pass von 2000 m zu erklimmen, so haben wir Höhenmeter gemacht ohne Ende.
Wir hatten wirklich gehofft die großen Steigungen in der Türkei bzw. im Iran gelassen zu haben, doch hier in Nordthailand gehts munter weiter. Bei diesem Bergtraining werde ich mich wohl nächstes Jahr zur "Tour de France" anmelden können, vielleicht stellt "Emis Electrics" ein Werksteam, ich stelle mich gern mit zur Verfügung.
Am nächsten Tag wählten wir doch wieder eine der vielen Hauptstraßen, da wir mit diesem ständigen auf und ab die Nase voll hatten. Doch leider sind wir nur 25 km weit gekommen, da gabs bei mir (Frank) einen Auffahrunfall, zum Glück ohne Verletzungen, doch mein geliebtes Fahrrad war nicht mehr zu gebrauchen. Meine Vordergabel war verbogen und am Hinterrad gabs einen Felgenbruch. So sind wir mit einem Pickup nach Thoeng zurück, wo wir gleich den nächsten Fahrradladen ansteuerten. Dort konnte man uns nicht helfen, da ich unbedingt ein neue Felge brauchte, doch hier lag das große Problem. Hier in Asien wird zu 99 % 26 Zoll gefahren, Hilfe konnte ich nur in Bangkok oder evtl. in Chiang Mai erwarten, so nahmen wir den nächsten Bus ins über 200 km entfernte Chiang Mai. Gleich am nächsten Tag klapperte ich ziemlich genervt, fast alle Fahrradhändler der Stadt ab, jeder Händler schickte mich zum Nächsten usw., doch auf die Schnelle hatten sie keine 28er Felge zur Hand. Doch am späten Nachmittag gabs Erfolg, der 21. Versuch hatte eine 28er Felge auf Lager, leider sprach er kein Wort Englisch, so dass wir uns mit Händen und gemalten Zeichnungen versuchten zu verständigen.
Nach 3 Tagen war mein Radel wieder fahrbereit, auch die Gabel konnte ohne Schäden ausgerichtet werden, die Tour konnte weiter gehen. Vielen Dank nochmal an "Cherry Bike" in Chiang Mai, eine wirklich gute Adresse bei Fahrradproblemen in Nordthailand. 
Chiang Mai, die Rose des Nordens, ist von Touristen gut besucht, denn es gibt hier einige sehenswerte Tempel. Für uns aber war die Stadt eigentlich schon zu überlaufen. Wir stellten fest das es hier eine Unmenge an Restaurants, Essenständen und Garküchen gibt, die Menschen sind hier nur am Essen oder haben etwas mit der Essenzubereitung zu tun.
So haben wir uns in der fahrradfreien Zeit einen Roller gemietet und sind außerhalb von Chiang Mai durch die Berge und Nationalparks gedüst, was auch viel Gaudi und Spass machte.
Nach 4 Tagen gings dann Richtung Südosten, zum Mekong. Den ersten Teil der Strecke überbrückten wir mit einem Bus um die viel befahrene Straße nach Uttaradit zu umgehen. Auf den Nebenstraßen, entlang des Mekongs, gabs auch nicht flächendeckend Unterkünfte, so dass wir abends auch ab und zu unser Zelt aufstellen mußten. Einmal zelteten wir in einem Wat (Tempel), doch da war die Nacht zeitig vorbei, da sich die vielen Hähne (15 sch.... Hähne) des Tempels ein schönes Wettkrähen ab 1.30 Uhr lieferten. Oder wir zelteten auf einer Reislodge wo man Nachts von den vielen unbekannten Geräuschen aus dem Regenwald kaum einschlafen konnte und früh wurde es dann recht kühl (12 Grad).
Alles eigentlich kein Problem, aber unsere Schlafsäcke haben wir schon nach Hause geschickt, da es hier immer warm sein soll, wie man uns im Vorfeld der Reise sagte. So hatten wir nur unsere dünnen Seideninletts und die Kälte trieb uns um 6.00 Uhr aus dem Zelt und in den Sattel um uns warm zu radeln. Sobald dann aber die Sonne aufgeht wird es gleich heiß. Übrigens haben wir die Störche wiedergetroffen, na ja nicht ganz, denn die sehen hier doch etwas anders aus und heißen Silberklaffschnabel. Als sie über uns kreisten meinten wir aber es seien Spreewaldstörche.
Einen Zwischenstopp legten wir in der hübschen kleinen Stadt Chiang Khan ein. Hier war es wesentlich ruhiger und entspannter als in Chiang Mai und im Guesthouse direkt am Mekong ist man hautnah am thailändischen Alltagsleben, man gehört förmlich zur Familie, denn es spielt sich alles im Freien ab. Abends wird dann die Straße zum Markt, mit handwerklichen Produkten, Essen aller Art , netten kleinen Restaurants und Straßenmusik, einfach urgemütlich.


Am nächsten Abend wurde dann der 86.Geburtstag des Königs Bhumibol gefeiert. Überall wurden Bilder des Königs aufgestellt, vor denen die Menschen Kerzen anzündeten. Sogar die Demonstrationen in Bangkok wurden während des Geburtstages des Königs unterbrochen, doch hier in der Provinz ist noch alles ruhig.
Später wurde dann die thailändische Nationalhymne gespielt und der Einkaufsbummel unterbrochen und andächtig mitgesungen.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter den Mekong entlang. Es ging wie immer früh los und so begegneten wir Schulkindern in überfüllten Tuk Tuks und den vielen Bauern die auf ihre Felder zogen.

Immer wieder herrliche Ausblicke und nette kleine Dörfer mit freundlichen Menschen.Schöne Übernachtungsmöglichkeiten, mit baden im Mekong und Lagerfeuer am Abend, machten diesen Abschnitt zum Erlebnis.
Am 9. Dezember rollten wir dann über die "Friendship Bridge" wieder nach Vientiane/Laos ein. Jetzt wollen wir dem Lauf des  Mekongs auf laotischer Seite folgen, unser nächstes Ziel ist Si Phan Don - Viertausend Inseln.

Dienstag, 26. November 2013

Laos - Land der langsamen Zeit

 Chiang Khong / Thailand
97.Reisetag
Rad: 4140km

Völlig durchgeweicht und verfroren erreichen wir Luang Prabang und steuern gleich das Guesthouse "Namma Vong" an, in dem wir ein gutes Zimmer mit bezahlbarem Preis bekommen. Danke Ria und Oliver ( Drehmonente.com ) für den tollen Übernachtungstipp. Nach 10 Minuten unter der heißen Dusche erwecken unsere Lebensgeister wieder und wir sind bereit die Stadt zu erkunden, die sehr hübsch ist und so bleiben wir 4 Tage hier, genießen die Stadt und lassen uns einfach so treiben.
In Luang Prabang gibt es viele französiche Kolonialgebäude und unzählige Wats (Tempel), aber auch nette Boutiquen und Cafes mit leckerem Kuchen und auch der Nachtmarkt mit seinen vielen wunderschönen handgearbeiteten Sachen aus der Umgebung ist wirklich sehenswert.
In der Weltkulturerbestadt, gibt es über 30 Klöster und es ist die älteste intakte Tempelstadt Südostasiens. Jeden Morgen gegen 6 Uhr beginnt der Almosengang (dat bat), der in orange gewandeten barfüsssigen Mönche. Alle Mönche eines Tempels  ziehen in einer langen Reihe mit ihrem Bettelgefäß durch den Ort.  Sie bekommen von den Gläubigen kleine Rationen für den Tag, die sie bis 11Uhr verzehrt haben müssen, denn ab dann fasten sie für den Rest des Tages. In den Hauptstraßen von Luang Prabang ist dieser Bettelgang der Mönche zu einem Touristenspektakel verkommen und es wird um die besten Plätze gerangelt. In den kleinen Nebenstraßen ist es aber immer noch ein fast mystischer Anblick wenn die Mönche in langen Reihen vorbeiziehen.
Bei einem Ausflug zur Pak-Ou-Höhle wagen wir uns auch auf einen Elefantenrücken, wo es mit einem Guide für eine Stunde durch den Dschungel geht, es war schon stellenweise eine recht wacklige Angelegenheit.
Anschließend gings weiter zum spektakulären Kuang-Si-Wasserfall, wo das Wasser aus über 30 Meter in die Tiefe stürzt, das Baden im tosenden Wasser macht schon einen großen Gaudi.
Abends treffen wir uns meistens mit Anja und Peter ( paontour.lima-city.de ) am Nachtmarkt, wo man sich an unglaulichen günstigen Büffets (10000Kip/1Euro) und Grillständen die Bäuche vollschlagen kann.
Danke nochmal an Peter und Anja für die vielen tollen Tipps und Infos für Südostasien. Aber auch viele andere Reisende trifft man hier, unter anderem auch 2 Pärchen, die mit dem Auto über Land, aus Deutschland bzw. der Schweiz, bis hier her gefahren sind.
 ( Theworldisourbackyard.blogspot.com ) Nach 2 Wochen in Laos hat man sich an das sutropischen Klima gewöhnt, so macht das Radeln auch wieder großen Spaß. Dazu kommt noch das niedrige Verkehrsaufkommen auf den Straßen, was eine große Wohltat gegenüber unserem letzten Land dem Iran ist. Das Land selber durchzieht eine große Hauptstrasse (RN 13) von Nord nach Süd, die asphaltiert ist, verläßt man diese gibt es nur rote Naturstrassen. Auf den Fahrten durchs Land kommen wir durch Bergdörfer, in der die große Mehrheit der Laoten immer noch so lebt wie ihre Vorfahren, Strom und Fernsehen haben aber auch hier schon Einzug gehalten.
Pfahlbauten und saftig grüne Reisfelder prägen das Landschaftsbild, unzählige Klöster und Tempel zeugen von der wichtigen Rolle des Buddhismus. Von der asiatischen Küche kann man sich schön verwöhnen lassen, zu jeder Mahlzeit gehört hier der Sticky Reis (Klebereis), wir entdecken auch immer wieder für uns unbekannte Früchte zum verzehren. Achso hier gibts auch wieder lecker Bier und zwar "Beerlao" mit einer guten Flaschengröße (0,64 Liter!), bei den tropischen Temperaturen zischt ein Kühles am Abend besonders gut, nachdem im Iran für 3 Wochen "Alkoholtrockenzeit" angesagt war.
Nach 4 Tagen in Luang Prabang gings mit den langen motorbetriebenen Holzbooten (slow boat) Stromaufwärts . 
Vorbei an mit Regenwäldern bedeckte Berghänge, ab und zu ein kleines Dorf mit Ufergärten und plantschenden Kindern, Wasserbüffeln oder Fischer die am Ufer fischen, ein herrlich entspanntes Reisen. 
 
Dabei kann man wie im gesamten Laos einige Gänge runterschalten - Entschleunigung war angesagt. Abends legten wir in Pak Beng zum Übernachten an und am nächsten Morgen gings weiter Richtung Houay Xai, wo wir abends nach über 300 Flusskilometern die Grenze nach Thailand erreichten.
Der Mekong ist der magischste Fluß Südostasiens, es hat uns großen Spass gemacht 2 Tage lang mit 20km/h auf den milchkaffebraunen Fluten des Mekongs dahinzuschippern.
Die Ausreise aus Laos verlief auch ohne Probleme, an der Grenze zu Thailand gabs ohne Wartezeit ein 30 Tage Visum und das kostete 0 € (Null Euro)!
Ein für uns neues, unbekanntes Reiseland - Thailand wartet auf uns.
PS: Plattfüße Frank 5 : Kathrin 3

Freitag, 22. November 2013

Sabaideee! Sabaidee! - Hallo, Hallo!

Luang Prabang- Laos
91.Reisetag
Rad : 4105km
Sabaideeee! Sabaideeees!, so hören wir es immer wieder wenn wir durch die kleinen Bergdörfer hier in Laos fahren. Die Kinder rufen es uns fröhlich entgegen und winken bis sie uns nicht mehr sehen und da es in Laos sehr viele Kinder gibt erschallt das Sabaidee durch den ganzen Ort.
Schon bei der Landung in Vientiane merkten wir das wir nun im "richtigen" Asien angekommen waren. Wir wurden von einer wundervollen grünen Landschaft begrüßt. Überall Palmen und Blüten, die wir ja nun viele Wochen nicht mehr gesehen hatten, denn in der Türkei und vor allem im Iran war es doch eine sehr ausgetrocknete Landschaft. Außerdem empfing uns eine schwülwarme Luft, an die wir uns jetzt erst mal gewöhnen mussten.Es war gegen 21 Uhr, wir hatten einen 18 - stündige Reisezeit hinter uns, eine  3,5- stündige Zeitverschiebung, noch kein Visa, unsere noch verpackten Fahrräder, 4km zur Stadt und noch kein Hotelzimmer, ach und müde waren wir auch. Wir hatten die Rechnung aber ohne die freundlichen und entspannten Laoten gemacht. Vor der Passkontrolle bekamen wir in 5 Minuten unser Visa (23€ p.P). Als wir zum Gepäckband kommen sind unsere Räder und das restliche Gepäck schon auf Wagen verpackt. Als wir vorsichtig nach einem Taxi fragen, das unsere Fahrräder so verpackt transportieren würde, hörten wir nur , "no Problem" und schon war alles verstaut und er fuhr uns in ein Hotel in die Stadt, innerhalb einer Stunde alles erledigt. Das soll einer in Deutschland mal nachmachen.
Wir durchstreiften 3 Tage die Hauptstadt Vientiane, saugten die ersten Eindrücke von Laos auf, versuchten uns an das Wetter zu gewöhnen und gingen staunend durch die Straßen. So viele gänzlich neue Eindrücke müssen erst mal verarbeitet werden und so waren wir froh, dass Vientiane nicht so groß war, man sagt es sei ein zu groß gewordenes Dorf und so ein bisschen stimmt das auch, also keine Hauptstadt wie man sie sich so vorstellt, aber für uns genau richtig zum Eingewöhnen. Natürlich mussten wir uns das Wahrzeichen von Laos ansehen, den Phat That Luang, eine große Stupa die als ein  Symbol des Buddhismus gilt.
Zwischendurch gab es immer wieder auch Begegnungen mit anderen Reisenden und die einhellige Meinung war, ihr müsst Luang Prabang sehen, das ist wirklich eine charmante laotische  Stadt die viele alte Tempel und Häuser hat. Das Problem, sie liegt knapp 400km nördlich, als nicht auf unserer geplanten Strecke und es geht voll über die Berge. Aber wir nehmen die Herausforderung an und brechen nach Luang Prabang auf. Es geht durch unzählige kleine ursprüngliche Straßendörfer und man bekommt beim durchradeln wirklich den Tagesablauf in diesen Dörfern mit.
Mit dem ersten Hahnenschrei und die Laoten haben viele Hähne, beginnt das Leben, die Bauern gehen aufs Feld,
einige Frauen und auch Kinder machen sich auf zu ihrem Obst- und Gemüsestand, manchmal 2-3km vom Dorf entfernt, Die größeren Kinder fahren auf Räder oder Mofas zur nächsten Schule,
die Kleineren bleiben bei Mutti oder Oma, die ihren Verkaufsstand oder Imbissstand aufmacht, der in vielen Häusern in diesen Straßendörfern existiert oder es wird irgendetwas handwerkliches vor dem Haus hergestellt, Körbe geflochten, Tücher gewebt.
Dazwischen laufen die Hühner,Enten, Schweine und Hunde herum und dazu muss man sich vorstellen rechts ist gleich ein Steilhang und dazwischen die Straße und links sind eine Reihe Häuser und die stehen schon mit der Hälfte der Fläche über dem Steilhang.
Wir übernachten in kleinen Guesthäusern oder im Zelt, wobei dazu oft der Platz fehlt, denn wenn es nicht steil bergauf oder bergab geht ist alles mit Pflanzen überwuchert.
Die Fahrt nach Luang Prabang war tuechtig mit Bergen bestueckt und so mussten wir alles aus unseren Beinen rausholen, die wir ja in der Tuerkei und im Iran so gut trainiert hatten.
Es ging einige mal auf ueber 1000m hoch doch auch gleich wieder runter bis auf 400 m, so das wir einige Hoehenmeter machten. Unterwegs knackten wir auch unsere 4000 Radkilometer.
Als wir durch den Ort Vang Vieng kamen, wollten wir eigentlich nur einige ueberfluessige Sachen per Post nach Hause schicken, denn der Ort kommt nicht gut weg im Reisefuehrer und war in den vergangenen Jahren Anlaufpunkt fuer Bachpacker aus aller Welt, die hier mit Drogen und Alkohol und einem dementsprechenden Benehmen den Ort in eine Art "Ballermann des Ostens" verwandelt haben. Dem wurde im vergangenen Jahr ein Riegel vorgeschoben und nun wird auf umweltfreundlichen und naturverbundenen Tourismus gesetzt.
Als wir die tollen Angebote wie Kajaktouren, Hoehlenwanderungen und baden in der Blauen Lagune sahen, wurden wir schwach und genossen hier 2 herrliche Tage ehe es weiterging.
Und dann haben wir ja hier noch eine coole Mail bekommen, naemlich das Ria und Oliver (Drehmomente.com)gerade in Vieng Vang eingetroffen sind . Und so trafen wir uns zu einem Abendessen und einem netten Plausch.
Unterwegs begegneten wir jetzt immer wieder Reiseradlern, unter anderem Peter und Anja aus Lautertal  die gerade ihre Mittagspause beendet hatten. Wir verabredeten uns fuer ein Guesthouse, das die Beiden von ihrer letzten Reise durch Laos vor 3 Jahren kannten.
So gabs im Guesthouse, im Dorf Kiewkachang, ein Wiedersehen mit den Beiden und da gab es natuerlich viel zu erzaehlen. Im Laufe des Abends wurden es dann 8 Reiseradler (6 Deutsche und 2 Spanier) am Tisch, das war schon eine total lustige Runde und es wurden eifrigTipps zur weiteren Reise ausgetauscht.
Nachts werden wir durch ein lautes Pladdern wach, es schuettete wie aus Kuebeln. Frueh war es zwar etwas weniger aber immer noch heftig genug. Trotzdem machten wir uns auf den Weg, wir wollten unbedingt Luang Prabang erreichen.
Zuerst gab es eine kilometerlange Abfahrt, das war bei 14 Grad und regennassen, durch den aufgeweichten Staub glatten Strassen, kein Vergnuegen.
Mir wurde es dann auch einmal zum Verhaengnis, bei einer  Senkung der Strasse rutschte ich weg und stuerzte. Gut das ich den Helm aufhatte, sonst waere es nicht mit ein paar kleinen Abschuerfungen abgegangen. Danach fuhren wir natuerlich noch langsamer und vorsichtiger.
Gegen 15 Uhr kamen wir durchgefroren und muede, aber gluecklich es ueber die Berge geschafft zu haben in Luang Prabang an.