Mittwoch, 25. Dezember 2013

Auf nach Si Phan Don - 4000 Inseln am Mekong

                                                                  Don Khon / Laos
 127.Reisetag
5251 km

Zurück in Laos - Vientiane gings gleich zum thailändischen Konsulat, wo wir unsere Visa für eine doppelte Einreise nach Thailand beantragten. Leider war der nächste Tag ein Feiertag für die Thais, so dass wir 3 Tage in Vientiane verbrachten. Hier entdeckten wir auch ein tolles deutsches Restaurant - "Berliner Bär", wo wir uns nach der langen Zeit in Asien,  zur Abwechslung uns mal mit der deutschen Küche belohnten. Es war schon eine Gaumenfreude mal wieder lecker Schnitzel und Currywurst zu essen.
Eigentlich wollten wir die nächste Tour bis zu den 4000 Inseln per Rad, dem Mekong entlang zurücklegen. Doch wir hörten mehrmals von anderen Radlern, das die Strecke recht eintönig ist.
So entschlossen wir uns die Strecke bis Pakxe mit Zwischenstopp in Savannakhet, mit dem Bus zu überbrücken. Das war eine gute Entscheidung, denn Bus fahren in Laos ist schon ein Erlebnis.
1.Etappe: Vientiane - Savannakhet, Entfernung 470 km, Preis 13 Euro p.P. mit Fahrrad, Abfahrt 5.15 Uhr. Da es ein Doppelstockbus war, in dem der untere Teil nur als Laderaum diente, konnten wir unsere Räder gleich komplett mit Gepäck reinschieben. Andere Reisende hatten keine Fahrräder, aber dafür Reissäcke, riesige Taschen u.v.a. dabei. Der Bus war auch nicht voll, so dass wir uns voll entfalten konnten. Zur Not lagen im Gang noch über 20 Plastik Stapelhocker, die dann, bei Bedarf, einfach in den Gang gestellt werden.
Da bei jedem Zwischenstopp Laoten mit Essen und Getränke in den Bus strömten, das sie an die Reisenden verkaufen wollten, war auch für reichlich Verpflegung gesorgt. Ganz lecker war der süße Sticky Reis im Bambusstengel.
Oder man kaute selbst mitgebrachte Betelnüsse (www.http://asienspiegel.ch/2012/04/der-gefahrliche-betelnuss-rausch/), eine Art Droge die aber auch gegen Hungergefühle hilft. Angeboten bekamen wir sie auch, doch wir haben lieber die Finger davon gelassen. Die laotische Omi sah danach recht happy aus.
Toilettenpausen gabs auch, es wurde einfach angehalten, wo ein Dschungelwäldchen in der Nähe war und alles strömte aus, um sich ein geeignetes Plätzchen zu suchen. So sahen die Plätze auch aus, alles voller Tretminen und Müll..... Nach 10 Stunden Reisezeit für die 470 km erreichten wir um 15.30 Uhr Savannakhet. Schnell war auch ein Guesthouse in der Nähe der Busstation gefunden. Nach einem schönen Abendessen am Mekong, gings am nächsten Tag weiter nach Pakxe.
2.Etappe: Savannakhet - Pakxe, Entfernung 230 km, Preis 4 Euro p.P.( für die Räder mussten wir diesmal nichts bezahlen, warum ???) Abfahrt 7.00 Uhr. Da es ein Überlandbus war, wurden erstmal einige Sachen von anderen Bussen auf das Dach umgeladen, selbst Fahrräder fanden auf dem Dach einen sicheren Platz.
Beim Start in Savannakhet hatte auch noch jeder einen Sitzplatz, da wir aber fast in jedem Dorf anhielten füllte er sich bei jedem Stopp. Zum Schluss war nur noch auf dem Schoß des Busfahrers Platz.
Selbst auf dem Dach war kein freier Fleck mehr für Gepäck, manche Familien machten auch gleich einen Umzug mit dem Bus, mit Sack und Moped und Kühlschrank.
Doch es waren genügend Stützen im Fahrgastraum angebracht, so konnte die Dachlast auch nicht "überschritten"werden.
 
Bei jedem Halt gab es immer wieder genügend Verpflegung, bis zu 10 Frauen versuchten gleichzeitig ihre Köstlichkeiten an den "Mann" zu bringen - gegrillte Hühnchen, Sticky Reis, aufgespießte Eier, Obst, Getränke und vieles mehr. Es herrschte schon ein ganz schönes Gewusel bei den Stopps im Bus.
Eine Klimaanlage gabs ja auch im Bus, es wurden einfach alle Türen und Fenster (die man auch nicht schließen konnte) während der Fahrt offen gelassen, so herrschte ganz schöne Zugluft. Da wir in der ersten Reihe platziert waren, gab es als Belohnung für Kathrin auch einen steifen Hals, der aber inzwischen wieder o.K. ist.
10 km vor Pakxe wurde uns dann mitgeteilt , dass wir jetzt in Pakxe sind. Der Rest sollte mit Tuk-Tuks zurückgelegt werden. Wir glaubten dem Frieden zwar nicht, sind aber trotzdem mit den anderen Backpackern ausgestiegen und nach Pakxe reingeradelt. Später haben wir im Internet nachgelesen, das dies eine Masche der Tuk-Tuk Fahrer ist um Ausländer abzuzocken. Nach 6,5 Stunden Reisezeit für die 230 km erreichten wir um 13.30 Uhr Pakxe.
In Pakxe blieben wir 2 Tage, wir machten u.a. eine Motorrollertour auf das Bolaven-Plateau, hier gabs schöne Wasserfälle und die größten Kaffeplantagen von Laos. Am interessantesten war aber ein Ressourt in dem Mitglieder von Bergdörfern ihre Trachten, Handarbeiten und Häuser zeigten.
Anschließend gings weiter nach Champasak. Hier erlebten wir erlebten wir eine tolles Schattentheater mit Musik auf traditionellen Instrumenten.
 
Einem Ausflug zum Vat Phou, einem alten Khmertempel, konnten wir natürlich nicht widerstehen.
Nach einem Regentag gings weiter in  Richtung 4000 Inseln im Mekong.
Unterwegs gings auch dann mal wieder über Naturstraßen.
Schließlich sind wir auf der ersten der Insel von Si Phan Don - Don Khong - gelandet.
Von dort ging es über Don Som nach Don Det und dann noch auf die Insel Don Khon. Hier haben wir Weihnachten verbracht. Wir fanden einen wundervollen Bungalow am Mekong.
Nette Bekanntschaften beim warten auf den Sonnenuntergang,
ein Dorffest, Loangboatrennen,

pures Dorfleben,
Sandstrände, schöne Fahrradtouren über die Insel, Bootsausflüge, Palmenkulissen und wunderschöne Sonnenuntergänge
 
machten das Ganze auch ohne Weihnachtsbaum zu einem ganz besonderen Highlight für uns. Es war einer der idyllischsten Plätze auf unserer bisherigen Reise.
Laos gehört wirklich zu den armen Ländern, dennoch spüren wir im Land keine äußerliche Unzufriedenheit, Kinder betteln uns nicht an sondern winken und grüßen uns mit einem langgezogenen "Sabaidee, Sabaidee".Gefühlt besteht die halbe Bevölkerung nur aus Kindern. Da wir meistens Früh Morgens starten bekommen wir den Lebensrhythmus in den Dörfern hautnah mit. Wir sehen wie sie sich im Mekong waschen, im nächsten Dorf wie sie sich für die Schule oder Arbeit fertig machen, dann treffen wir große Gruppen von Schulkindern in ihren weißen Blusen und Hemden die fröhlich lächelnd und grüßend an uns vorbeiziehen,
später sehen wir sie dann beim morgendlichen Fahnenappell. Die Frauen richten ihre Stände und Garküchen ein und die Männer ziehen aufs Feld. So haben wir einen guten Einblick in die Lebensweise der Laoten. Sie strahlen eine freundliche, fröhliche Ruhe aus. Es hat uns sehr viel Spass gemacht durch Laos zu radeln und es gehört damit zu unseren Lieblingsradelländern.
Morgen haben wir noch 25 km bis zur Grenze nach Kambodscha. Wir wollen nach
Siem Reap - Angkor Wat und dort Silvester feiern.

PS: Pannenstatistik
       F rank:     5 Platten,  neues Vorderradschutzblech,  Vordergabel verbogen und neue                                         Hinterradfelge
       Kathrin:   3 Platten, 1 Speichenbruch

Übrigens haben wir die 5000 km am Mekong gefeiert.  

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr zwei netten Radfahrer ... Hi.hi.hi.... Ganz toller blog .. War schön die Zeit auf don-khon mit euch LG aus phnom-penh .sissy und christian