Khon Kong/Kambodscha
151.Reisetag
Rad 6620 km
Es ging über kaum erkennbare Wasserstraßen, hautnah an Bäumen und Sträuchern vorbei. Immer wieder tauchten plötzlich in der Wildnis schwimmende Dörfer auf, die sich im Fluss oder an den Ufern angesiedelt haben.
Der Fluß ist für die Menschen hier Lebensgrundlage, alles spielt sich am und im Wasser ab. Die morgendliche Waschung, Wäsche waschen, Essenzubereitung, Spielplatz der Kinder und Toilette...
Überall wird gefischt bzw. Fisch verarbeitet. Er ist Hauptnahrungsmittel und meist auch die einzige Erwerbsquelle und so muss natürlich die ganze Familie dabei mithelfen.
Stellenweise entstehen durch die beginnende Trockenzeit auch kleine Felder am Ufer oder es werden durch Bambusstangen künstliche Inseln gebaut um frisches Gemüse und Kräuter anzubauen.
Ab Battambang saßen wir dann endlich wieder im Sattel, wo wir der Road Nr. 5 Richtung Phnom Penh folgten.
Unterwegs machte uns die große Hitze (35 Grad) und staubige Straßen mit fehlenden Seitenstreifen etwas zu schaffen. Abends ist unsere Kleidung und Räder ständig von einer roten Staubschicht überzogen. Auch die oft chaotische Fahrweise der Kambodschaner in ihren total überfüllten Transportmitteln war manchmal eine Herausforderung für uns.
Was für ein Fahrzeug ist hier die Zugmaschine -
und welche Funktion hat die Person im roten Kreis ? Auflösung am Ende des Berichtes.
Hier kommt ein "Sechser" angerollt |
Oder ein "Dreier" mit Mönchen |
Da ist bestimmt noch irgendwo Platz, man beachte die lebenden Hühner unter der Heckklappe |
Da geht doch noch was...... |
So gehts über die Landstraße |
So musste man ständig auf die Straße ausweichen und da war natürlich mächtig viel Verkehr. Selbst das Betreten der Geschäfte wurde erschwert, weil der Eingang einfach zugeparkt war. Und dabei fahren hier zum größten Teil Mopeds, was soll das bloß werden wenn diese Leute auf Autos umsteigen?
Im Museum sieht man die Zellen, die Folterwerkzeuge und Fotos der vielen Gefangenen und Ermordeten. Es macht einen sehr beklommen und nachdenklich. Um Alles noch besser zu verstehen, lasen wir dann noch das Buch von Loung Ung " Der weite Weg der Hoffnung ". Eine bestürzende persönliche Erzählung einer Frau über die Vernichtung ihrer Familie und ihr Leben unter den Roten Khmer. Dieser authentische Bericht über diese Zeit hat uns sehr beeindruckt.
Am nächsten Tag waren wir froh Phnom Penh verlassen zu können und machten uns voller Vorfeude auf den Weg zum Ozean. In Kep wollten wir ein paar ruhige Tage einlegen. Auf dem Weg dorthin haben wir unsere 6000 Rad km geschafft.
Nun lagen ein paar erholsame Strandtage vor uns. Kep ist ein kleines, ruhiges und vor allem nicht touristisch entdecktes Städtchen am Meer.
Unser Guesthouse lag direkt am Meer, man konnte Ausflüge auf eine Insel machen,
Krabben essen, Affen beobachten u.v.m.
Einfach nur herrlich, Idylle und Ruhe pur. Wir waren fast ein bisschen traurig als es weiter ging. So saßen wir die nächsten Tage schon früh um 6.30 Uhr im Sattel, da wir über 100 km pro Tag fahren mußten um nach Thailand zu kommen. Dabei stellten wir auch einen neuen Tagesrekord auf, mit 135 Kilometern. Auf der letzten Tagesetappe vor der Grenze gabs nochmal deftig Gegenwind und viele Berge, gut das uns dann das letzte Stück ein LKW mitgenommen hat.Sonst hätten wir doch noch in Kambodscha campieren müssen, was wir wegen der vielen Schlangen am Wegesrand und den Landminen lieber vermeiden wollten.
Unzählige überfahrene Schlangen sehen wir auf der Straße |
Leider waren die Englischkenntnisse auf beiden Seiten nicht immer ausreichend. Das störte aber nicht im Mindesten, dann wurde halt mit Händen und Füßen weitergemacht. Der Wahnsinn war für uns aber wirklich der Straßenverkehr, was da so an Transportmitteln zu sehen war und wie Ware und Menschen transportiert wurden ist für uns Europäer manchmal unvorstellbar.
Das Frühstück bereiten wir uns während unserer gesamten Tour meistens selbst zu. So versuchten wir auch hier meistens zum Frühstück etwas Baguette zu bekommen (was auch meistens klappte) und mit einem schönen Kaffee beginnt der Tag viel freundlicher. Ein asiatisches Frühstück besteht früh schon aus Reis, Hühnchensuppe und vieles mehr, damit können wir uns bis heute nicht anfreunden. Das ist uns dann doch zu deftig.
So landet hier auf dem Grill alles was eßbar ist, doch dabei auch eine Menge für uns unverständliche Sachen wie Singvögel, Hunde, Ratten, Fledermäuse, Frösche, Insekten....., Fotos davon wollen wir euch ersparen. Kulinarisch gesehen haben wir uns vorwiegend von gebratenem Reis oder Nudeln mit Gemüse und viel Obst ernährt.
In Kambodscha legten wir 1350 km per Rad zurück und verbrachten 24 Nächte hier.
Wir hoffen euch, mit unseren Bildern und Berichten einen kleinen Eindruck über das Land vermittelt zu haben.
Am 19.01.2014 sind wir wieder nach Thailand eingereist, wo wir zuerst auf die Insel Ko Chang wollen.
PS: Hier die Auflösung des Bilderrätsels. Es ist ein normales Moped und die Frau auf der Ware ist der Navigator für Abbiegemanöver, da für den Fahrer der Schulterblick nicht möglich ist.
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