Freitag, 27. September 2013

Kappadokien - Land der Feenkamine

Göreme / Türkei
 36.Reisetag
 2090 km
Merhaba - Guten Tag

9 Tage waren wir unterwegs um nach Göreme in Kappadokien zu kommen.
Dazwischen lagen : Der 5. Platten von Frank,
ein Pass von 1810m,
 
wunderschöne Plätze zum Campen
 und viele, viele Kilometer durch oft steppenartiges Land.
Dann aber waren wir in Göreme und erlebten den ersten Morgen und alle Strapazen waren vergessen.
Aber nun der Reihenfolge nach. Von Pamukkale aus ging es über Egidire am gleichnamigen See über Bergpässe bis 1810 m Höhe, zum Beysehire See. Dort fanden wir einen netten Campingplatz und nutzten den nächsten Tag um wieder einmal klar Schiff zu machen, das heißt Wäsche waschen, Durchsicht der Räder und Kraft sammeln.
Am nächsten Tag überbrückten wir dann einen Teil der Strecke mit dem Bus um uns die Fahrt durch Konya (2 Mio. Einwohner) zu ersparen und dem großen Verkehr auszuweichen. Für die 90 Kilometer im Bus bezahlten wir nur 10 Türkische Lira (ca. 3,85 Euro p.P.) und das mit Rädern und Packtaschen. Es ist außerdem ja mal ganz interessant mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen und wir haben hier festgestellt, das die Deutschen Busunternehmen vom türkischen Service sich ruhig etwas abschauen könnten. Im Bus gab es für alle Tee oder Kaffee und natürlich Wasser und auf jedem Platz war ein Montior. Vor dem Aussteigen noch ein bisschen Deo für die Hände und Hilfe beim Ein- und Auspacken der Gepäckstücke, die bei den meisten Reisenden nicht gerade wenig waren. Ach und fast hätte ich es vergessen man musste nicht unbedingt an der Haltestelle ein- und aussteigen, sondern jederzeit nur die Hand an der Strecke heben und schon klappte es.
Dann ging es entlang der berühmten Seidenstrasse, auf den Spuren von Marco Polo.
Inmitten der öden Hochebene durch die wir nun fuhren, einer ehemaligen Karawanenroute, lag der ehemalige Karawanenpalast Sultanhani. Ein mit Ornamenten prächtig geschmücktes Portal führt hinein und da wir gerade noch rechtzeitig vor der Schließung da waren konnten wir es uns auch noch ansehen. Dort kann man sich gut vorstellen wie die vollgeladenen Karawane einzogen und übernachteten.
Der Ort Sultanhani ist auch bekannt für seine Teppichreparaturmanufakturen. Hier werden kostbare alte Teppiche wieder aufgearbeitet.
Wir nähern uns Kappadokien immer mehr und die Ihlaraschlucht gehört eigentlich auch schon dazu und die erreichten wir nun. Die 15 km lange Schlucht wird auch der     " Grand Canyon der Türkei " bezeichnet. Ganz so weit würden wir vielleicht nicht gehen aber sie ist mit ihren 150 m hohen Felswänden und ihren vielen Höhlenkirchen und - wohnungen schon sehr imposant.
Nachdem wir eine Nacht direkt an der Schlucht gezeltet haben fanden wir dann ein kleines Restaurant, wo wir in einer offenen Lodge schlafen wollten und ausgerechnet in dieser Nacht sollte sich der Herbst ankündigen. Bei Temperaturen um 4°C mussten wir schon all unsere Sachen aufbieten um nicht zu frieren.
Aber wir sind ja hart im nehmen..............
Noch eine lange Fahrt und wir sind in Göreme, worauf wir uns schon lange freuten und wo wir auch ein paar Tage ausspannen wollen. Leider passierte uns noch ein Missgeschick. Bei Kilometer 2000 wollten wir ein tolles Foto mit Selbstauslöser machen, haben wunderbar kreativ mit Melonen gearbeitet und dann war die Kamera kaputt, gab einfach den Geist auf.  Also gab es nur ein Bild mit unseren Fahrräder, vielleicht gibt es dann bei 3000km ein vollständiges Foto. Nun haben wir wieder ein Problem, nämlich eine neue Kamera besorgen.
Auf dem Kaya Camping, oberhalb von Göreme und mit einmaliger Sicht auf die Berge, richten wir uns für ein paar Tage häuslich ein. Wir wollen die tolle Gegend rund um Göreme durch Wanderungen erkunden und unsere Nachbarn, aber auch der sehr aufmerksame und deutschsprechende Zeltplatzwart, gaben uns gleich viele Tipps für Ausflüge.
Müde und geschafft fielen wir aber nur noch in unser Zelt und wollten uns ausruhen und nichts über wandern hören. Doch wie immer nach so einer Strapaze, ist am nächsten Morgen meist alles vergessen und besonders als wir Früh die ersten Ballons am Himmel, direkt vor unserem Zelt, sahen.
Ca. 70 Ballons flogen im Sonnenaufgang durchs Tal, einfach wunderschön, in Spitzenzeiten sind es max. 110 Ballons und das täglich. So fassten wir den Entschluss, solch eine Fahrt gönnen wir uns hier, aber erst wenn wir eine neue Kamera haben. Also auf in die nächste Stadt und auf Kamerapirsch. Wir hatten Glück und fanden einen Händler der sie uns zum nächsten Tag bestellen könnte, super. Am nächsten Tag fuhren wir erneut in die Stadt und da wir noch etwas Zeit hatten, bummelten wir durch die alten Gassen. Dort kamen wir an einem Hamam vorbei, an dem zwar stand Frauen dürften nur Samstags rein, aber wir fragten trotzdem nach. Wir waren die einzigsten Gäste und durften gemeinsam rein. Was für ein Erlebnis, vor allem bei der Massage unserer strapazierten Waden und Oberschenkel schrien wir beide um die Wette, was den Masseur sichtbar freute. Anschließend bekamen wir noch einen schönen Tee und dann konnte wir rundumerneuert unsere Kamera abholen.
Am nächsten Morgen war es dann soweit, wir wurden vom Campingplatz abgeholt und zum Startplatz der Ballons gebracht. Überall um uns rum wurden Ballons aufgeblasen und stiegen in die Lüfte und dann war es auch für uns soweit.
Es war einfach ein einmaliges Erlebnis, in der aufgehenden Sonne durch dieses so märchenhafte Gebiet zu fahren. Rundherum viele andere Ballons und man ist einfach nur begeistert.
Wanderungen in dieser eindrucksvollen Landschaft haben wir natürlich auch gemacht. Man denkt man ist in einer Märchenwelt, die Feenkamine und die aus Tuffstein geformten Zuckerhüte sehen aus als wenn hier die Zwerge wohnten und um jede Biegung gibt es wieder Neue, von der Natur geformte Gebilde.

Morgen geht die schöne Zeit hier vorbei und wir machen uns auf den Weg weiter in Richtung wilder Osten, nach Erzurum. Dort wollen wir das Visum für den Iran beantragen und hoffen es auch zu bekommen, aber bis dort sind es noch rund 750 km. Also packen wir's an. Güle, Güle - türkisch - Auf Wiedersehen.
P.S. Mehr Fotos folgen bei besserem Internet.












 



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