Montag, 3. Februar 2014

Rein ins quirlige Bangkok

 Bangkok/Thailand
165.Reisetag
Rad: 7111km

Am 19.01.2014 sind wir wieder ohne Probleme über Hat Lek nach Thailand eingereist. Es gibt jetzt auch bei der Einreise über den Landweg ein kostenloses Visum für 30 Tage. Was uns in Thailand erwartete war schon ein kleiner Kulturschock im positiven Sinne. Es gab wieder gut befahrbare Straßen mit breiten Randstreifen, gepflegte Grundstücke in den Dörfern mit grünem Rasen!!! und 7 Eleven wo es viele leckere Sachen zu kaufen gab die unser Herz begehrte. Nach über 2 Monaten in Laos und Kambodscha genossen wir den westlichen Luxus wieder.
Die Kilometer bis Trat waren schnell runtergespult und nach einer Nacht in Trat gings voller Erwartungen auf die Insel Ko Chang. Auf der Fähre trafen wir zwei Liegeradfahrer aus Amerika. Diese erzählten uns dann schon mal das es auf der Insel ziemlich bergig ist, bis zu 20% Steigung. Oh, oh, wir hatten uns mal wieder nicht genau genug informiert. Na, ja müssen wir halt schieben, aber was uns dann wirklich erwartete konnten wir nicht ahnen. Steigungen die wir kaum hochschieben konnten, enge Straßen, viel Verkehr, viele Menschen und touristisch topp ausgebaute Orte und das nahm auch nicht ab,  je südlicher wir kamen. Der Höhepunkt war dann der von uns angestrebte Lonely Beach. Im Reiseführer als noch ursprünglicher Strand angepriesen, aber inzwischen alles super eng, voller Guesthouser und Bungalows und überall Party, dazu kamen noch einige skurille Backpackertypen, die wahrscheinlich die Insel schon seit Jahren nicht mehr verlassen haben. Nein, das war es nicht was wir suchten. Was nun? Also kehrt Marsch zum Anfang der Insel zum White Beach, wo wir ein passende Unterkunft und auch einen schönen Strand vorfanden. Leider war es nicht die verträumte Insel die wir uns vorstellten aber durch die etwas abseits gelegene Unterkunft und den nicht so überlaufenen Strand war es dann doch o.k. für uns.
So blieben wir doch einige Tage hier und nutzten die Zeit, denn unsere Fahrräder benötigen auch unbedingt einen großen Service. Durch die staubigen Straßen in Kambodscha  war alles rot eingefärbt und verschmutzt.
Seit Beginn der Tour bekamen wir hier auf der Insel unser erstes dunkles Körnerbrot und ein Glas Leberwurst zu kaufen!!!!!!! Dazu ein kühles Bier und ein schöner Platz im Sonnenuntergang und der Festschmaus konnte beginnen.
Nach faulen Strandtagen,mit Muscheln sammeln, baden, Volleyball spielen und Strandwanderungen freuten wir uns dann aber auch wieder auf die Weiterfahrt.
Es ging weiter Richtung Bangkok der Küste (Golf von Thailand) entlang, wo wir immer wieder schöne Flecken zum Übernachten und Muscheln sammeln fanden, bis nach Sattahip.
Ab dort ging es dann mit der Eisenbahn im Abteil der dritten Klasse  bis in die Innenstadt von Bangkok. Der Fahrschein von Sattahip bis Bangkok  (ca. 180 km) kostet unglaubliche 37 Baht (93 Cent), dazu kommt das Fahrrrad für 90 Baht (2,25 €). Die Fahrt dauerte zwar fast 5 Stunden, aber wir sind entspannt nach Bangkok eingereist, ohne uns mit dem hektischen Großstadtverkehr herumärgern zu müssen. Großstädte sind eigentlich immer ein Greul für Radfahrer.
In Bangkok  bezogen wir eine Unterkunft im günstig gelegenen Stadtteil Banglampoo, von hier konnte man einige Highlights der Stadt schnell zu Fuß oder per Expressboot  erreichen. Bangkok gefiel uns sehr gut. Wir besuchten den Königspalast,
das Wat Phra Po
und natürlich den liegenden Buddha (45 m lang) im Wat Pho.

Vor allem gefielen uns die Fahrten mit dem Expressboot auf dem Menam Chao Phraya.
Man kommt bequem durch die Stadt und kann gleichzeitig Sightseeing machen und sich dabei erholen, perfekt.
Bei einer Shoppingtour durch die großen Center von Bangkok trafen wir auch auf die Demonstranten der Regierungsgegner. Sie halten seit Wochen mehrere wichtige Verkehrsknotenpunkte der Stadt besetzt, indem sie dort ihre Zelte und Lager aufschlugen, so etwas wäre in Deutschland unmöglich. Alles war friedlich und ruhig, erinnerte eigentlich an ein Volksfest. Bühnen auf denen jemand sang, Leute die dazu tanzten, überall Zelte und Leute beim Picknick und natürlich alles voller Verkaufs- und Essstände. Wir sind gespannt wie sich die Sache entwickelt.
Ja und dann gab's ja noch das chinesische Neujahrsfest, das am 31.Januar gefeiert wird. Hier in Thailand leben über 6 Millionen Chinesen und es ist ihr größtes Fest und die Thailänder feiern sowieso sehr gern. Also liefen hier in Bangkok die Vorbereitungen dazu auf Hochtouren. Überall wurden Säckeweise Blumen zu Kleinen Kränzen verarbeitet um damit die Tempel, aber auch Fahrzeuge, Geisterhäuser... zu schmücken.

 
Überallem strahlt die Farbe Rot, denn die soll das Böse vertreiben. Es gibt roten Granatapfelsaft, rotbäckige Äpfel, die Häuser und Straßen werden mit roten Laternen und roten Bändern geschmückt und sehr viele Leute tragen rote Sachen. Man kann schon fast sagen, eine Stadt sieht rot.
Natürlich machten wir uns am nächsten Tag auf nach Chinatown zum Neujahrsfest. Straßen waren abgesperrt und die Menschen saßen am Straßenrand und warteten. Niemand konnte uns richtig sagen was und wann etwas passiert, alle warteten geduldig, wir auch. Wir erwarteten wie auch viele andere Touris einen großen Umzug.


Dann kamen 6 Autos durchgefahren unter anderem ein Mini-Cooper und dann hieß es, das war die Prinzessin Maha Chakri Siridon, die 3.Tochter von König Bhumibol. Alle jubelten und dann wurde die Straße wieder freigegeben und die Menschen bummelten einfach weiter. Die Straßen wurden immer voller und man hatte den Eindruck ganz Bangkok und dessen Gäste sind in Chinatown, Volksfest ebend. Später am Abend begegneten wir der Prinzessin noch einmal, sie besuchte 2 Geschäfte und wurde von den Menschen lauthals begrüßt und man merkte wie beliebt sie in Thailand ist, wie im übrigen die ganze Königsfamilie hier hochverehrt wird. Also nichts mit Neujahrsumzug, den wir eigentlich erwarteten. Etwas enttäuscht machten wir uns auf den Weg in unser Guesthouse.


Am 01.02.2014, am Vortag der Wahlen in Thailand verließen wir zeitig am Morgen die Stadt. Davor gab es noch ein Abschiedsfoto und dann gings raus aus Bangkok und weiter in Richtung Süden.

P.S. Die 7000km - Marke ist geknackt und wurde natürlich zünftig gefeiert.


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