Freitag, 22. November 2013

Sabaideee! Sabaidee! - Hallo, Hallo!

Luang Prabang- Laos
91.Reisetag
Rad : 4105km
Sabaideeee! Sabaideeees!, so hören wir es immer wieder wenn wir durch die kleinen Bergdörfer hier in Laos fahren. Die Kinder rufen es uns fröhlich entgegen und winken bis sie uns nicht mehr sehen und da es in Laos sehr viele Kinder gibt erschallt das Sabaidee durch den ganzen Ort.
Schon bei der Landung in Vientiane merkten wir das wir nun im "richtigen" Asien angekommen waren. Wir wurden von einer wundervollen grünen Landschaft begrüßt. Überall Palmen und Blüten, die wir ja nun viele Wochen nicht mehr gesehen hatten, denn in der Türkei und vor allem im Iran war es doch eine sehr ausgetrocknete Landschaft. Außerdem empfing uns eine schwülwarme Luft, an die wir uns jetzt erst mal gewöhnen mussten.Es war gegen 21 Uhr, wir hatten einen 18 - stündige Reisezeit hinter uns, eine  3,5- stündige Zeitverschiebung, noch kein Visa, unsere noch verpackten Fahrräder, 4km zur Stadt und noch kein Hotelzimmer, ach und müde waren wir auch. Wir hatten die Rechnung aber ohne die freundlichen und entspannten Laoten gemacht. Vor der Passkontrolle bekamen wir in 5 Minuten unser Visa (23€ p.P). Als wir zum Gepäckband kommen sind unsere Räder und das restliche Gepäck schon auf Wagen verpackt. Als wir vorsichtig nach einem Taxi fragen, das unsere Fahrräder so verpackt transportieren würde, hörten wir nur , "no Problem" und schon war alles verstaut und er fuhr uns in ein Hotel in die Stadt, innerhalb einer Stunde alles erledigt. Das soll einer in Deutschland mal nachmachen.
Wir durchstreiften 3 Tage die Hauptstadt Vientiane, saugten die ersten Eindrücke von Laos auf, versuchten uns an das Wetter zu gewöhnen und gingen staunend durch die Straßen. So viele gänzlich neue Eindrücke müssen erst mal verarbeitet werden und so waren wir froh, dass Vientiane nicht so groß war, man sagt es sei ein zu groß gewordenes Dorf und so ein bisschen stimmt das auch, also keine Hauptstadt wie man sie sich so vorstellt, aber für uns genau richtig zum Eingewöhnen. Natürlich mussten wir uns das Wahrzeichen von Laos ansehen, den Phat That Luang, eine große Stupa die als ein  Symbol des Buddhismus gilt.
Zwischendurch gab es immer wieder auch Begegnungen mit anderen Reisenden und die einhellige Meinung war, ihr müsst Luang Prabang sehen, das ist wirklich eine charmante laotische  Stadt die viele alte Tempel und Häuser hat. Das Problem, sie liegt knapp 400km nördlich, als nicht auf unserer geplanten Strecke und es geht voll über die Berge. Aber wir nehmen die Herausforderung an und brechen nach Luang Prabang auf. Es geht durch unzählige kleine ursprüngliche Straßendörfer und man bekommt beim durchradeln wirklich den Tagesablauf in diesen Dörfern mit.
Mit dem ersten Hahnenschrei und die Laoten haben viele Hähne, beginnt das Leben, die Bauern gehen aufs Feld,
einige Frauen und auch Kinder machen sich auf zu ihrem Obst- und Gemüsestand, manchmal 2-3km vom Dorf entfernt, Die größeren Kinder fahren auf Räder oder Mofas zur nächsten Schule,
die Kleineren bleiben bei Mutti oder Oma, die ihren Verkaufsstand oder Imbissstand aufmacht, der in vielen Häusern in diesen Straßendörfern existiert oder es wird irgendetwas handwerkliches vor dem Haus hergestellt, Körbe geflochten, Tücher gewebt.
Dazwischen laufen die Hühner,Enten, Schweine und Hunde herum und dazu muss man sich vorstellen rechts ist gleich ein Steilhang und dazwischen die Straße und links sind eine Reihe Häuser und die stehen schon mit der Hälfte der Fläche über dem Steilhang.
Wir übernachten in kleinen Guesthäusern oder im Zelt, wobei dazu oft der Platz fehlt, denn wenn es nicht steil bergauf oder bergab geht ist alles mit Pflanzen überwuchert.
Die Fahrt nach Luang Prabang war tuechtig mit Bergen bestueckt und so mussten wir alles aus unseren Beinen rausholen, die wir ja in der Tuerkei und im Iran so gut trainiert hatten.
Es ging einige mal auf ueber 1000m hoch doch auch gleich wieder runter bis auf 400 m, so das wir einige Hoehenmeter machten. Unterwegs knackten wir auch unsere 4000 Radkilometer.
Als wir durch den Ort Vang Vieng kamen, wollten wir eigentlich nur einige ueberfluessige Sachen per Post nach Hause schicken, denn der Ort kommt nicht gut weg im Reisefuehrer und war in den vergangenen Jahren Anlaufpunkt fuer Bachpacker aus aller Welt, die hier mit Drogen und Alkohol und einem dementsprechenden Benehmen den Ort in eine Art "Ballermann des Ostens" verwandelt haben. Dem wurde im vergangenen Jahr ein Riegel vorgeschoben und nun wird auf umweltfreundlichen und naturverbundenen Tourismus gesetzt.
Als wir die tollen Angebote wie Kajaktouren, Hoehlenwanderungen und baden in der Blauen Lagune sahen, wurden wir schwach und genossen hier 2 herrliche Tage ehe es weiterging.
Und dann haben wir ja hier noch eine coole Mail bekommen, naemlich das Ria und Oliver (Drehmomente.com)gerade in Vieng Vang eingetroffen sind . Und so trafen wir uns zu einem Abendessen und einem netten Plausch.
Unterwegs begegneten wir jetzt immer wieder Reiseradlern, unter anderem Peter und Anja aus Lautertal  die gerade ihre Mittagspause beendet hatten. Wir verabredeten uns fuer ein Guesthouse, das die Beiden von ihrer letzten Reise durch Laos vor 3 Jahren kannten.
So gabs im Guesthouse, im Dorf Kiewkachang, ein Wiedersehen mit den Beiden und da gab es natuerlich viel zu erzaehlen. Im Laufe des Abends wurden es dann 8 Reiseradler (6 Deutsche und 2 Spanier) am Tisch, das war schon eine total lustige Runde und es wurden eifrigTipps zur weiteren Reise ausgetauscht.
Nachts werden wir durch ein lautes Pladdern wach, es schuettete wie aus Kuebeln. Frueh war es zwar etwas weniger aber immer noch heftig genug. Trotzdem machten wir uns auf den Weg, wir wollten unbedingt Luang Prabang erreichen.
Zuerst gab es eine kilometerlange Abfahrt, das war bei 14 Grad und regennassen, durch den aufgeweichten Staub glatten Strassen, kein Vergnuegen.
Mir wurde es dann auch einmal zum Verhaengnis, bei einer  Senkung der Strasse rutschte ich weg und stuerzte. Gut das ich den Helm aufhatte, sonst waere es nicht mit ein paar kleinen Abschuerfungen abgegangen. Danach fuhren wir natuerlich noch langsamer und vorsichtiger.
Gegen 15 Uhr kamen wir durchgefroren und muede, aber gluecklich es ueber die Berge geschafft zu haben in Luang Prabang an.






1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein herzliches Sabaidee von den 4000 Inseln,Kambodscha ist mittlerweile zum greifen nahe und wir mussten schon öfter an euch denken in den letzten Tagen. schön zu hören, dass ihr es "wohlbehalten" über die berge nach Luang Prabang geschafft habt, wir hoffen der Sturz hat keine bleibenden Schäden hinterlassen und es geht euch beiden gut? Wie geht die Route denn für euch weiter. alles liebe von Antje und Julia