Mittwoch, 1. Januar 2014

Kambodscha - Silvester in Angkor Wat

Siem Reap (Angkor Wat) / Kambodscha
136.Reisetag
Rad 5813 km
Schnell waren die 25 km von den 4000 Inseln (Laos) bis zur Grenze nach Kambodscha runtergeradelt. An der Grenze mußten wir 2 US Dollar Ausreisegebühr für Laos entrichten. Am Schlagbaum zu Kambodscha wurde uns für 1 US Dollar erstmal Fieber gemessen, da wir aber fieberfrei waren durften wir die Grenze passieren. Für 25 US Dollar gab es das Kambodscha Visum für 30 Tage. Nach einer Stunde Grenzformalitäten standen wir auf kambodschanischem Boden.
Das Abenteuer im 7. Reiseland konnte beginnen.
Dem Mekong  folgend erreichten wir am Nachmittag Stung Treng. Es gab jede Menge günstige Unterkünfte und wir fanden schnell etwas passendes für uns. Hier wurden wir das erste Mal mit der interessanten Kleidung der kambodschanischen Frauen konfrontiert. Viele tragen nämlich Pyjamas mit herrlich bunten Motiven. Es ist schon ziemlich lustig sie überall herumlaufen zu sehen.
Auch unsere ersten "Pig Driver" trafen wir hier in Stuang Treng. Es ist schon brutal wie die noch lebenden Schweine transportiert werden.
Wir erleben Kambodscha pur - so, wie das Land leibt und lebt, zum Teil auch bittere Armut. In vielen Dörfern gibt es weder Strom noch fließend Wasser, nur abends tukkert das selbstgebastelte Notstromaggregat für einige Zeit, wie hier im einfachen Guesthouse entlang der Strecke. Und so kochten wir unseren Kaffee im Schuppen.
Schon nach dem ersten Tag in Kambodscha waren wir fasziniert von diesem Land. Die Menschen, so arm sie auch sind und trotz ihrer wirklich furchtbaren Erlebnisse in der Schreckensherrschaft der Roten Khmer, haben immer ein Lächeln auf den Lippen und von weitem wird uns schon ein "Hello" entgegengeschmettert und wenn man uns nicht rechtzeitig gesichtet hatte musste ebend ein "Good by" ausreichen und einmal gab es sogar einen Trommelgruß.
Es ist schon erstaunlich was hier alles auf dem Moped transportiert wird. 4 Leute auf dem Moped und Gepäck sind keine Seltenheit (5 Personen sahen wir auch schon, doch zum Foto hat es  noch nicht gereicht,  doch wir arbeiten dran). Man beachte auf dem Foto: 4 Personen, Sack mit Reis und unzählige Tüten,
 oder neue Matratzen zum Schlafen.
Fliegende Händler überall auf den Straßen, das nutzten wir gleich und kauften uns eine neue Müslischale.
 Auch edle Kanthölzer aus schwerem Teakholz wurden mit dem Moped transportiert.
 
Diese wurden gleich im Wald mit einer einfachen Kettensäge aus dem Baum geschnitten. Von wegen Arbeitsschutzschuhe oder Schutzbrille, es reichen auch Flipflops oder Barfuß!! 
 
50 Kilometer vor Siem Reap stießen wir auf unseren ersten hinduistischer Khmertempel, Beng  Mealea. Er ist noch sehr naturbelassen und von Bäumen überwuchert und vor allem noch nicht so von Besuchern überlaufen wie die berühmteren von Angkor. Hier kann man noch so richtig zwischen den Mauern herumklettern und überall gibt es etwas zu entdecken.
Anschließend ging es über  viele rote Naturstraßen weiter nach Siam Reap. Der feine rote Staub setzte sich überall ab und bald waren auch wir und unsere Bikes völlig  rot eingefärbt.
Nach dem wir in den letzten Tagen sehr einfache Unterkünfte hatten, in einer wurde sogar eine Packtasche von Mäusen durchgeknabbert, waren wir jetzt froh über Silvester eine schöne Bleibe in Siem Reap gefunden zu haben. Wo erstmal große Wäsche angesagt war. 1 kg Wäsche kostet 1 US Dollar (75 Cent). Die Packtaschen sahen nach einem Bad in der Wanne auch wieder wie neu aus.
Jetzt konnte es losgehen, also nichts wie auf nach Angkor Wat, 8 km von Siem Reap entfernt. Wir radelten als erstes durch die Stadttore von Ankor Thom zum Tempel Ta Prohm.
Dieser Tempel wurde relativ naturbelassen und die gewaltigen Wurzeln der Kapokbäume und Würgefeigen umklammern die Steinwände und brechen sie regelrecht auf. Ein toller Anblick und viele kennen ja die Szenen mit Angelina Jolie als Lara Croft in Tomb Raider.
 
Dann ging es noch zum Ta Som. Hier gefiel uns besonders der östliche Gopuram
(Torturm), dessen mächtige Boddhisattva-Gesichter auf den von einem mächtigen Kapokbaum umklammerten Eingang schauen.
Ja und dann kam Silvester und die Frage war, was machen wir, denn eigentlich wird in Kambodscha das Neujahrsfest erst im April gefeiert. Kathrin und Feli hatten uns geschrieben, das sie auch in Siem Reap sind und so trafen wir uns zu einem Plausch. Anschließend schlenderten wir durch die belebten Straßen die sich immer mehr füllten. Schließlich kamen wir in die Pubstreet und hier tobte schon eine Technoparty. Also schnell in einem Restaurant in die obere Etage und das Ganze von oben betrachtet.Tolle Stimmung auch hier und nicht nur Gäste feierten, auch die immer zum Feiern aufgelegten Kambodschaner machten hier eine tolle Stimmung. So hatten wir noch eine fantastische Silvesternacht. 

Allen ein gesundes, fröhliches und erfolgreiches Jahr 2014.

In den nächsten Tagen besuchten wir natürlich noch einige andere wunderschöne Tempel in Angkor Wat, unter anderem Bayon, Preah Khan und natürlich Angkor Wat selbst. Für ein schönes Sonnenaufgangsbild standen wir dann auch um 4.30 Uhr auf und radelten nach Angkor raus, leider hatten 3000 andere Touristen die gleiche Idee und so gab es einen Massenauflauf. Das nimmt zwar ein bisschen die Stimmung aber dafür wird man anschließend mit tollen Fotos belohnt und man ist in den Tempeln die man anschließend besucht noch ziemlich allein.
Angkor Wat - Die Tempelanlage der sagenumwobenen " Königlichen Stadt" des versunkenen Khmer Reiches. Für dieses achte Weltwunder wurden mehr Steine verwendet als für die ägyptische Cheops Pyramide. Mit dem Unterschied das Angkors Baumeister jeden einzelnen Stein verzieren ließen und diese zuvor noch über 40 km weit transportieren mussten. Es wurde mithilfe von Elefanten und Booten bewerkstelligt. Dieses architektonische Wunderwerk wurde in der Rekordzeit von nur 37 Jahren erbaut, von 1113 -1150 - zu Beginn des 12.Jahrhunderts, einer Zeit, in der die Europäer ihre Kreuzzüge führten.
Angkor Wat ist einfach grandios und es gibt so viel zu entdecken und zu bestaunen.




Jetzt haben wir für's erste genug Kultur gehabt und freuen uns schon auf die nächsten Etappen in Richtung Battambang. Diese beginnen wir morgen mit einer Bootstour über den See Tonle Sap.





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schoener Reisebericht! Weiterhin gute Fahrt....lg Christian und Sissy